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Die umgangssprachliche Verwendung des Begriffs Depression kann irreführend sein. Wenn ein an Depression erkrankter Mensch oder die Angehörigen annehmen, gedrückte Stimmung und Hoffnungslosigkeit seien Reaktionen auf bestehende Lebensprobleme und nicht Ausdruck einer eigenständigen, behandelbaren Erkrankung, so besteht ein großes Risiko, dass keine Hilfe (eines Arztes oder Psychotherapeuten) gesucht wird. Jeder Mensch kennt Phasen im Leben, in denen es nichts gibt, worauf man sich freuen kann, alles grau in grau erscheint, man deprimiert ist. So kann das Wetter, als deprimierend erlebt werden. Depression wird oft als Begriff gebraucht, um alltägliche Schwankungen unseres Befindens zu beschreiben. Aber eine Depression im medizinischen Sinne ist etwas anderes als eine vorübergehende Phase der Niedergeschlagenheit und Unlust oder ein Stimmungstief, das bei fast jedem Menschen im Laufe des Lebens ein- oder auch mehrmals auftritt.
Eine Depression im medizinischen Sinne ist wie jede andere Erkrankung auch behandlungsbedürftig. Eine Depression ist durch bestimmte Krankheitszeichen (sogenannte Symptome) gekennzeichnet. Treten diese über mindestens zwei Wochen auf, kann von einer Depression ausgegangen werden, auf jeden Fall sollte dann ein Arzt/Facharzt oder Therapeut aufgesucht werden.
Schmerzen (z.B. unspezifische Kopf- oder Bauchschmerzen),ständige Müdigkeit, Energiemangel, nachlassendes sexuelles Interesse, Reizbarkeit, Angst, zunehmende Lustlosigkeit, Apathie, missmutige Stimmungslage, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit.
Bei vielen Depressionen tritt die Erkrankung nach kritischen, belastenden oder negativen Ereignissen auf, z.B. dem Verlust eines Partners bzw. Angehörigen oder Probleme mit nahen Bezugspersonen, Scheidung/Trennung etc. oder einfach nur Veränderungen der gewohnten Lebensweise wie z.B. durch Arbeitslosigkeit usw. Auch körperliche Erkrankungen (z.B. chronische Schmerzen, Krebs-, Herz-Kreislauf usw.) und bestimmte Medikamente können bei der Auslösung einer Depression eine Rolle spielen. Auch Traumata aus der Kindheit usw. können eine Depression auslösen u.v.m.
Verrichten von Dingen fällt schwer, Zukunft erscheint hoffnungslos. Konzentrieren beim Lesen fällt schwer. Vergnügen am Leben verloren. Entscheidungen zu treffen fällt schwer, traurig, niedergeschlagen und unglücklich. Rastlosigkeit und innerlich ruhelos. Selbst kleine Aufgaben stellen eine große Anstrengung dar. Schlafschwierigkeiten: Zu wenig, zu viel oder man kann nicht durchschlafen. Ohne Absicht (Diät) zu- oder abgenommen. Sind nur einige davon. Nach der Anzahl der Symptome eingeteilt gibt es leichte, mittel und schwere Depressionen.
werden Depressionen seltener erkannt. Zum Teil liegt es daran, dass die Erkrankung sich bei Männern oft anders äußert als bei Frauen. Aggressionen, starke Reizbarkeit, eine geringe Impulskontrolle und wenig Stresstoleranz sind hier häufige Begleiterscheinungen. Oft konsumieren sie auch mehr Alkohol als sonst oder rauchen mehr. Ein Grund dafür könnte sein, dass sie sich aufgrund der depressiven Gefühle als schwach und unmännlich empfinden und und ihre Gefühle daher anders ausleben.
Sollten Sie nicht genau wissen ob sie eine Depression haben , verharmlosen sie es nicht und suchen sich auf jeden Fall Hilfe
hier gehts zu Hilfsangeboten außerhalb dieser Seite
Info-Telefon Depression
0800 / 33 44 533
Mo, Di, Do: 13:00 – 17:00 Uhr Mi, Fr: 08:30 – 12:30 Uhr
Depression ist eine ernste Erkrankung, die das Denken, Fühlen und Handeln der Betroffenen beeinflusst, mit Störungen von Körperfunktionen einhergeht und erhebliches Leiden verursacht. Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, können sich selten allein von ihrer gedrückten Stimmung, Antriebslosigkeit und ihren negativen Gedanken befreien. Die negativen Gedanken können bei schweren Depressionen so stark werden, dass Suizidgedanken aufkommen.
Die Krankheit Depression kann einen Menschen völlig verändern. So sehr, das zum Beispiel, ein früher lebenslustiger Partner auf einmal antriebslos wird, an Schuldgefühlen, innerer Leere und Hoffnungslosigkeit leidet. In ihrer Hilflosigkeit gegenüber der Depression entwickeln Angehörige oft selbst Schuldgefühle oder gar Ärger über den Erkrankten.
Hält die depressive Phase länger an, können sich bei den Angehörigen Überlastung und Erschöpfung einstellen, weil sie dem Betroffenen eine Vielzahl alltäglicher Aufgaben abnehmen müssen.
Selbsthilfegruppen für Angehörige z.b.
Beratung für Angehörige (Seele -Fon): 0228 71002424
Es hat keinen Sinn, einem depressiven Menschen zu raten, abzuschalten und für ein paar Tage zu verreisen, denn eine fremde Umgebung verstört den Patienten meist zusätzlich. Raten Sie dem Depressiven auch nicht, „sich zusammenzunehmen“ - ein depressiver Mensch kann diese Forderung nicht erfüllen, denn eine Depression hat nichts mit mangelnder Willensstärke zu tun. Dieser Ratschlag verstärkt möglicherweise sogar seine Schuldgefühle. Gleiches gilt für ständige Versuche der Aufmunterung. Dagegen sollten Sie Ihren Angehörigen immer dann unterstützen, wenn er Eigeninitiative zeigt.
Folgendes sollten Sie beherzigen:
Akzeptieren Sie die Depression als Erkrankung! Werden Sie Spezialist der Krankheit, indem Sie sich umfassend informieren und beraten lassen. Das nimmt die Unsicherheit im Umgang mit der Krankheit.
Machen Sie dem Betroffenen
keine Vorwürfe!
Überfordern Sie sich und ihn nicht!
Seien Sie zurückhaltend mit gut gemeinten Ratschlägen wie z.B. „Dir geht es doch gut, du hast doch gar keinen Grund!“
Nehmen Sie Ihre eigenen Gefühle an!
Bleiben Sie geduldig!
Nehmen Sie Selbsttötungsdrohungen ernst!
Informieren Sie sich ausführlich über die Krankheit Depression. Eigene Grenzen kennen: Haben Sie als Angehöriger realistische Erwartungen an sich selbst. Ihre Rolle ist wichtig, doch Sie können weder den Therapeuten ersetzen, noch zu jedem Zeitpunkt perfekt funktionieren.