Kein Mensch ist frei von Angst. Angst rettet uns ständig das Leben, wenn wir uns auf einem steilen Weg am Geländer festhalten, bei einer Lungenentzündung Antibiotika schlucken, bei Unwetter nicht aus dem Haus gehen oder nachts die Haustür abschließen. Wir nehmen es nicht wahr, wenn uns die Angst durch die Gefahren des alltäglichen Lebens hilft. Ohne Angst würden wir Risiken eingehen, die unsere Gesundheit und unser Leben gefährden.
Angsterkrankungen zählen neben Depressionen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Panikattacken sind relativ häufig und kommen pro Jahr bei mindestens 11 Prozent der Erwachsenen vor.
Manche Betroffene haben wöchentlich oder sogar täglich Attacken über Monate hinweg, wohingegen andere mehrere Attacken am Tag haben und anschließend Wochen oder Monate gar keine.
Angstattacke, Panikzustand, Angstanfall, Panikattacke oder Panikstörung – das alles sind Begriffe für ein akutes und intensives Angsterleben ohne erkennbaren Auslöser. Experten verwenden für diese „Angst aus dem Nichts“ den Begriff Panikattacke.
Eine Panikstörung geht oft mit mindestens einer anderen Erkrankung einher. Wie z.B. Schwere Depressionen, bipolare Störungen u.a. psychischen Gesundheitsstörungen
Häufige
Begleiterkrankungen:
Herzrhythmusstörungen, Schilddrüsenüberfunktion, Asthma und chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD).
Die kognitive Verhaltenstherapie hat sich unter den Psychotherapieverfahren als besonders wirksam bei Panikstörungen erwiesen.
Einige Ärzte verschreiben bei Ängsten zunächst Beruhigungsmittel (sogenannte Benzodiazepine). Diese reduzieren Ängste sehr schnell, können aber abhängig machen und werden daher nicht empfohlen. Sie sollten nur in Ausnahmefällen (z.B. bei schweren Herzerkrankungen, wenn Antidepressiva nicht geeignet sind oder bei Suizidalität) und nur für kurze Zeit verordnet werden.
Folgende Symptome können im Rahmen einer Panikattacke auftreten:
Atemnot/Gefühl zu ersticken
Unregelmäßiger Herzschlag/Herzstolpern (Palpitationen) oder schneller Herzschlag (Tachykardie)
Schwindel oder Ohnmachtsgefühl
Schüttelfrost/Zittern
Angst zu sterben/Todesangst
Hitzewallungen/Schweißausbrüche
Brustschmerzen
Übelkeit,
Bauchschmerzen
Angst vor Kontrollverlust oder davor, „verrückt“ zu werden
Taubheitsgefühl/Brennen/Kribbeln auf der Haut
Blutdruckanstieg
Aus diesen Symptomen heraus bildet sich oft „DIE ANGST VOR DER ANGST“ Diese Panikattacken kommen im Übrigen ohne Vorankündigung, plötzlich aus dem Nichts.
Es gibt noch weitere Angststörungen.
Sozialphobien
Angst und Depression gemischt
Trennungsangststörung
Agoraphobie (Platzangst)
Meist sind mehrere Faktoren notwendig, damit die Erkrankung ausbricht.
Auch bestimmte Denkstile, Annahmen oder Verhaltensweisen können mitverantwortlich sein. Etwa 80 von 100 Patienten berichten zudem, dass sie kurz vor ihrer Angsterkrankung einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften hatten.
Menschen, die schwerwiegende Erlebnisse in der Kindheit hatten z.B. Tod, Krankheit, Missbrauch in der Familie u.v.m., scheinen ebenfalls anfälliger für Panikstörungen zu sein.
Bis heute konnte jedoch nicht gänzlich geklärt werden, welches die Ursachen sind.